
Frauen von Autowelt
vor »Die Frau des Autoerfinders Carl Benz hatte noch keine Scheu, sich ohne zu fragen ans Steuer zu setzen. Als erste Frau der Welt saß Berta Benz persönlich am Lenkrad.

Autobegeisterte Männer sahen im Auto ein Status-Symbol realisierter Männlichkeit, dessen Krönung die schöne Frau auf dem Beifahrersitz war. Darüber hinaus traten Frauen als Namensgeberinnen hervor.
Der Markenname "Mercedes" stammt von Mercedes Adriane Manuela Ramona Jellinek. Ihr Vater Emil setzte einen Daimler 10/35 unter dem Pseudonym "Mercedes" bei Rennen ein. Mercedes wurde schnell zum Inbegriff eines überlegenen Autos und daher 1900 offizieller Markenname, der mit der Serienproduktion seinen Siegeszug in die Welt antrat. Vielleicht hat die Firma Borgward mit dem Modell Isabella eine ähnliche Erfolgsgeschichte vor Augen gehabt. Auch wenn die Firma unterging, das Isabella Coupe gilt noch heute als ideales Zusammenspiel von Schönheit und Technik.
Mit einer Spezialanfertigung des Ferrari 375 MM wollte 1954 Regisseur Roberto Rosselini seine Liebe zu Ehefrau Ingrid Bergmann beweisen. Doch die Filmdiva war sich offenbar nicht sicher, wen Rosselini mehr liebte, den Ferrari oder sie. Zumindest stellte sie die Liebe ihres Mannes auf eine harte Probe und stellte klar, dass ihr der Wagen nicht gefiel.
Ganz anders verhielt es sich allerdings mit der Ferrari-Kundschaft. Die war so begeistert, dass Ferrari die Sonderanfertigung als Modell 612 in Serie produzierte. Den Zusatznamen "The Ingrid" hat er behalten.
Das einstige Liebesgeschenk ist inzwischen Schmuckstück eines italienischen Ferrari-Sammlers.
Keine Geringere als die Edel-Begleitdame Rosemarie Nitribitt machte mit dem Klischee der schönen Beifahrerin endgültig Schluss. Ihre Leidenschaft für Luxusmobile war allseits bekannt. Im Mai 1956 gab sie einen Opel Kapitän für einen schwarzen Mercedes 190 SL mit roten Ledersitzen in Zahlung. Damit fuhr sie dann durch Frankfurt. Weil Ihre Kundschaft den 190 SL als nicht so bequem und wohl auch als zu offen emfand, ließ sich Rosemarie Nitribitt sogar ein Mercedes 300 S Coupe reservieren. Vor einer möglichen Übernahme wurde sie ermordet. Noch heute wird der schwarz-rote 190 SL als Nitribitt-Mercedes bezeichnet. Einen spannenden Bericht
über den Mord an Rosemarie Nitribitt und den Verbleib ihres Autos hat Norbert Schneider vom 190-SL-Club geschrieben.
Heutzutage ist die Tendenz zum Oldtimer-Kauf bei Frauen ganz allgemein im Anstieg. Immer selbstbewusster demonstrieren Frauen hinterm Steuer ihren Sinn für Stil, Originalität und Raffinesse. Auch die Zahl der weiblichen Rallye- und Gala-Teilnahmen steigt an. 2006 wurde erstmals die Schweizer Jungfrau-Rallye veranstaltet, und beim Wettbewerb der US Car Classics in Diedersdorf wurde der erste Ladies-Pokal vergeben.


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