
Oldtimer.net war dabei - Berichte von Oldtimer-Events
vor »Im Rückspiegel von Oldtimer.net finden Sie in loser Folge Erlebnisberichte von großen und bedeutenden Oldtimer-Veranstaltungen in Deutschland und Europa. Hier einige der Highlights der Oldtimer-Saison 2010.
Classic Days auf Schloss Dyck
Schon der erste Eindruck stimmte. Das sehr schöne und gepflegte Gelände rund um das Schloss Dyck wäre auch ohne die Classic Days einen Besuch wert gewesen. Aber das ansprechende Umfeld wurde schnell zur Nebensache. Die vielen schönen Klassiker zogen die Aufmerksamkeit auf sich und machten Lust darauf, das weitläufige Gelände weiter zu erkunden.
Während die Motorräder als erste auf die Rundstrecke gingen und sich das Miscanthus-Feld mit Oldtimern füllte, schauten sich viele Besucher zuerst die Fahrzeuge des FIVA-A-Concours d´ Elegance an. Vom kleinen Skoda bis zum mächtigen Duesenberg wurde eine schöne Vielfalt an exklusiven Fahrzeugen geboten. Ein paar mehr Showcars und Prototypen hätten es vielleicht schon sein dürfen, aber auch so gab es einiges zu bestaunen.
Einen besonderen Reiz hatte auch das riesige Miscanthus-Feld. In den breiten Schneisen zwischen dem hohen Schilfgras standen etliche hundert Oldtimer. Teilweise nach Marken sortiert, gab es immer wieder neue Klassiker zu entdecken. Durch das ständige Kommen und Gehen lohnte sich ein wiederholtes Ablaufen des Miscanthus-Feldes.
Die genannten 5000 Oldtimer an zwei Tagen erschienen sehr realistisch. Trotz der enormen Größe und der labyrinthartigen Anlage bestand übrigens keine Gefahr, sich zu verlaufen. Dafür waren die Motorengeräusche, die vom angrenzenden Rundkurs herüberschallten, eine zu gute Orientierungshife.
Auf dem Rundkurs absolvierten die Racing Legends ihre Gleichmäßigkeitsläufe. Viele Teilnehmer bemühten sich, ihre kostbaren Oldtimer sicher um die Strecke zu fahren. Einige fuhren aber auch mit vollem Einsatz gleichmäßig forsch, Reifenquietschen und Drifts inklusive. Besonders der Steinmetz-Opel, ein Volvo P 1800 und ein Cooper Mk 6 Monoposto sorgten bei vielen Zuschauern für so manches breite Grinsen.
Neben den Läufen der Racing Legends gab es auch noch viele Sonderläufe und Demostrationsfahrten verschiedener Hersteller. Dabei gingen beispielsweise das Uhlenhaut-Coupe und ein Mercedes C-111 auf die Strecke. Mit Viertelmeilenrennen wurde das Programm auf dem Rundkurs beendet.
Nach ihrem Einsatz konnten die Fahrzeuge im Fahrerlager nochmal in Ruhe und aus nächster Nähe betrachtet werden. Viele Fahrer und auch Besucher waren zeitgenössisch gekleidet, was maßgeblich zur besonderen Atmosphäre der Classic Days beitrug. Sehr nett waren auch zwei Bühnen, auf denen die Fahrzeuge den Besuchern von sachkundigen Moderatoren vorgestellt wurden.
Abschließend ist zu sagen: Die 5. Classic Days auf Schloss Dyck waren ein Event der Extraklasse. Faszinierende Oldtimer, große Programmvielfalt, das einzigartige Ambiente und eine sehr gute Organisation - da stimmte einfach alles!
Oldtimer Markt Bockhorn
Bereits zum 29. Mal fand der Oldtimer-Markt in Bockhorn statt. Eigentlich war alles wie immer: jede Menge Oldtimer, noch mehr Besucher, ein riesiger Teilemarkt, ein interessantes Starterfeld bei der Friesland-Rallye und die gewohnt gute Verpflegung.
Über 20.000 Besucher und 3000 Klassiker sollen an drei Tagen auf dem 150.000 qm großen Gelände gewesen sein. Gut möglich, auch wenn es am Sonntag gefühlt merklich weniger voll war als in anderen Jahren. Das mag am wechselhaften Wetter der Vortage gelegen haben oder an der Fußball-WM, der besonderen Atmosphäre in Bockhorn tat es keinen Abbruch. Und es hatte den Vorteil, dass auf dem Teilemarkt und auch sonst überall gut durchzukommen war und die Wartezeit beim Essenfassen rekordverdächtig kurz ausfiel.
Die Bandbreite der Oldtimer war riesig. Autos, Motorräder, Traktoren und Lkw der verschiedensten Hersteller waren vor Ort. Die meisten in gutem Zustand, einige blitzeblank und wenige mit Blätterteig-Blech, was aber auch seinen Reiz haben kann. Zu den Highlights auf dem mercedeslastigen Oldtimer-Markt gehörte ein schöner Ford P3, also eine Badewanne, als Turnier. Ganz spektakuläre Exoten waren zwar Mangelware am Sonntag, aber auch so gab es einige außergewöhnliche Oldtimer zu bestaunen.
Die angekündigte Sonderschau „ American way of drive“ und Youngtimer, die am „Sunny Sunday“ ausdrücklich eingeladen waren, hatten keine separate Ausstellungsfläche. Aber diese bunte Mischung bei Fahrzeugen, Teilen und Besuchern macht ja den eigentlichen Reiz von Bockhorn aus.
Fazit: Bockhorn ist und bleibt ein Highlight in der norddeutschen Oldtimer-Szene. Also gleich den nächsten Termin notieren: 3. bis 5. Juni 2011!
Techno Classica in Essen
Die Techno Classica in Essen - was soll man da noch groß erzählen? Die größte Oldtimermesse der Welt war auch in diesem Jahr das Paradies für Oldtimerfans. So viele exklusive und schöne Autos sieht man wirklich nur ganz selten. Allein die Tatsache, dass schätzungsweise gute zwei Dutzend Mercedes 300 SL in Essen zu sehen waren, sagt schon einiges.
Die Highlights der Messe waren natürlich wie immer die Oldtimer mit außergewöhnlichen Eigenschaften. Sei es der originale Zustand, der Topzustand nach Vollrestauration, die Laufleistung, der Prototypen-Status, die geringe Stückzahl oder ein alter, längst vergessener Markenname. Diese Sorte Oldtimer war in Essen, sehr zur Freude der Besucher, ziemlich häufig vertreten.
Fassungsloses Staunen rief zum Beispiel der gänzlich unberührte Horch 853 hervor. Bei dem waren sogar noch die Zündkabel original. Oder der Mercedes 300 Adenauer mit Tropensonderausstattung und nur 21.300 km und der DeSoto von 1938 mit lächerlichen 19.000 km auf der Uhr. Absolut sehenswert auch die äußerst seltenen Oldtimer wie der Brush Runabout mit Holzachsen, der luftgekühlte Cameron von 1911 und natürlich der Star of India genannte Rolls-Royce.
Sehr erfreulich war auch, dass der Trend zur mit Stolz getragenen Patina anhält. Neben den zahlreichen hochglanzpolierten Oldtimern gab es auch einige, die sich auf der Techno Classica mit ihren Altersspuren präsentierten. Unrestauriert und original - eben echt schön. Lesen Sie hierzu auch unseren Blog.
Ein riesiger Teilemarkt, ein großer Oldtimermarkt im Innenhof und viele toll dekorierte Stände von Oldtimerclubs rundeten wie jedes Jahr das gelungene Messeerlebnis Techno Classica ab. Einziger Wehrmutstropfen in Essen bleibt für viele Besucher das fehlende Kleingeld. So bleiben die vielen zum Verkauf stehenden Oldtimer unerreichbar und das, was sie sind: Traumautos. Aber vielleicht sieht man sich ja auf der nächsten Techno Classica wieder.


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