
Für Motorradfans das Höchste - Sachsenring-Hochsitze
vor »Anfang der 60er galt am Sachsenring: Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Wer nicht gleich nach einer Veranstaltung Karten fürs nächste Jahr bestellte, ging leer aus.
Doch die Fans waren höchst einfallsreich. Sie setzten sich einfach über die begrenzte Tribünenkapazität (17.000 Plätze) am Sachsenring hinweg. Und zwar mit abenteuerlich anmutenden Hochsitzen.Diese bestanden aus geschweißten oder geschraubten Stahlrohren und waren bis zu sagenhafte 12 Meter hoch.Gesichert wurden sie mit Stahlseilen, bestiegen per angeschweißten Steigeisen. Üblich waren 1-, 2- , 4-Sitzer, ganz Mutige saßen auf Hochsitzen mit 9 Plätzen in zwei Reihen. Dank dieser Stahlgebilde konnten die Fans doch noch einen Blick auf die sehr beliebten Läufe zur Motorrad-WM werfen. Sicher nichts für Leute mit Höhenangst, und heute in Zeiten genormter Sitzschalen und Treppenstufen absolut undenkbar.

Leider berauschten sich schon damals einige Fans nicht nur am Renngeschehen, sondern auch an alkoholischen Getränken. Und so kam es, wie es kommen musste. Nach einem tödlichen Zwischenfall wurden die Hochsitze ab 1972 offiziell verboten. Danach gab es nur noch vereinzelt kleinere Hochsitze außerhalb des Start- und Zielbereichs.


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