
Interessante Schilderungen - die Oldtimer Kennzeichen
vor »Viele klassischen Fahrzeuge werden mit unterschiedlichen Oldtimer-Kennzeichen gefahren. Das liegt daran, dass jedes Oldtimer-Kennzeichen seine Vor- und Nachteile hat. Daher sollte man sich vor der Zulassung eines Oldtimers sollte man sich genau informieren, welches Kennzeichen das beste für die eigenen Ansprüche ist.
In Deutschland haben Oldtimer-Fans die Qual der Wahl. Die folgende Übersicht der verschiedenen Kennzeichen inklusive Schilderung der jeweiligen Vor-und Nachteile hilft bei der Entscheidung. Außerdem informiert sie über das Kurzzeitkennzeichen, das besonders bei Probefahrten Sinn macht. In Österreich und der Schweiz ist alles viel einfacher geregelt. In Österreich kann man drei Oldtimer mit einem gemeinsamen Wechselkennzeichen fahren. In der Schweiz sind es je nach Kanton zwischen zwei und 12 Veteranenfahrzeuge. In Kombination mit einem anderen Fahrzeug ist es nur ein Veteranenfahrzeug. Steuern und Haftpflicht richten sich nach dem Fahrzeug mit der höchsten Einstufung. Wer seine Entscheidung für ein Oldtimer-Kennzeichen auch vom Geld abhängig machen, sollte sich vorher bei seiner Zulassungsstelle über alle anfallenden Kosten erkundigen. Also über die einmaligen Gebühren für die jeweiligen Kennzeichen, Steuersätze und Kosten, die beim regelmäßigen An- und Abmelden anfallen. Übrigens: Nummernschilder müssen fest mit dem Auto verbunden sein. Schilder, die wegen fehlender Bohrlöcher hinter der Scheibe liegen, können als Kennzeichenmissbrauch gewertet werden. Das Format der Schilder ist festgeschrieben und darf verändert werden, um die Kennzeichen passend zu machen.Rotes 07-Kennzeichen

Die rote 07er-Nummer ist ein Wechselkennzeichen für bis zu 10 Fahrzeuge. Seit März 2007 wird sie nur noch an Fahrzeuge ausgegeben, deren Erstzulassung mindestens 30 Jahre zurückliegt. Teilweise wird die rote 07er-Nummer zeitlich begrenzt erteilt. Vor der Zuteilung des roten 07er-Kennzeichens müssen die Fahrzeuge eine Untersuchung im Umfang einer Hauptuntersuchung bestehen. Das Kennzeichen ermöglicht wie bisher die Teilnahme an Veranstaltungen, die der Darstellung von Oldtimer-Fahrzeugen und der Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes dienen. Auch weiterhin sind mit dem 07er-Kennzeichen Prüfungs-, Probe- und Überführungsfahrten möglich. Trotz der einheitlichen Neuregelung des roten 07er Kennzeichens gibt es Zulassungsstellen, die Auflagen verlangen. Von Mitgliedschaften in Clubs oder zu erbringenden Beweisfotos von der Teilnahme an Oldtimer-Veranstaltungen ist allerdings in §17 der Fahrzeug-Zulassungs-Verordnung keine Rede.
Auch noch wichtig: jede Fahrt muss in einem Fahrtenbuch dokumentiert werden. Probleme kann es geben, wenn mehrere Kennzeichen mit gleicher Nummer benötigt werden, also z.B. Motorräder einer Sammlung das kleine und das große Kennzeichen brauchen oder PKW und Motorräder mit dem gleichen 07er-Kennzeichen bewegt werden sollen. Auch hier kann es hilfreich sein, die zuständigen Beamten durch einen Anruf auf dieses Thema vorzubereiten.
Thema Bestandsschutz
Auch beim Bestandsschutz von Youngtimern mit 07er Kennzeichen gibt es derzeit keine einheitliche Regelung. Je nach Bundesland wird anders verfahren bei Umzug des Halters bzw. beim Halterwechsel.
Rotes 07-Kennzeichen im Ausland
Seit dem 1. März 2007 wird davon abgeraten, Auslandfahrten mit dem Roten 07-Kennzeichen zu unternehmen. Das Fahren mit dem roten Kennzeichen ist zwar erlaubt, die Kennzeichen sind aber nicht offiziell anerkannt. Es kann also Probleme geben.Eine EU-Initiative zur internationalen Anerkennung der Roten Nummer wurde nie umgesetzt. Änderung ist also nicht in Sicht.
Vorteile
Für das Kennzeichen wird nur eine Pauschalsteuer fällig. Bei Motorräder beträgt sie 46,02 Euro, bei Pkw 191,73 Euro im Jahr. Die Fahrzeuge dürfen ohne TÜV und AU fahren, müssen aber selbstverständlich verkehrssicher sein. Besonders interessant ist die 07er-Nummer für Besitzer einer Sammlung. Außerdem bieten die Versicherer spezielle Tarife an.
Nachteile
Alltagsfahrten und beispielsweise Fahrten als Hochzeitsauto sind mit der 07er-Nummer nicht erlaubt. Auch das Führen eines Fahrtenbuches ist nicht jedermanns Sache. Zum Schutz vor Missbrauch der 07er-Nummer muss das Fahrzeug in der Regel vorgeführt werden. In jedem Fall muss der Halter ein polizeiliches Führungszeugnis beantragen. Außerdem sind die Kosten bei der Zulassung höher als bei einem normalen Kennzeichen, und eventuell muss noch ein Verkehrssicherheitsnachweis erbracht werden. Sehr nervig können auch willkürliche Auflagen der Zulassungsbehörde sein. Bei Fahrten zu Oldtimerveranstaltungen im Ausland kann es zu Komplikationen kommen.
H-Kennzeichen

Das H-Kennzeichen ist gedacht für Fahrzeuge, die der „Erhaltung des fahrzeugtechnischen Kulturgutes“ dienen. Voraussetzung ist ein Oldtimer-Gutachten. Dies bekommen nur Fahrzeuge im originalen Zustand der Note 3 oder besser und mit einem Mindestalter von 30 Jahren. Umbauten werden nur geduldet, wenn sie zeitgenössisch sind oder mindestens 20 Jahre zurückliegen. Auch Umbauten zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bzw. des Umweltschutzes sind erlaubt.
Wer ein H-Kennzeichen beantragen möchte, braucht dafür ein Gutachten zur Einstufung als Oldtimer (§ 23 StVZO, früher § 21c StVZO). Diese Begutachtung kann von Prüfingenieuren der bekannten Prüforganisationen durchgeführt werden. Leider ist die Erteilung eines H-Kennzeichens oft vom Wohlwollen des Gutachters abhängig.
Vorteile
Mit dem H-Kennzeichen kann das Fahrzeug jederzeit ohne Einschränkung bewegt werden. Ein Vorteil für alle Pkw über 750ccm ist die Pauschalbesteuerung von 191,73 Euro im Jahr. Für Motorräder beträgt die Steuer 46,02 Euro im Jahr (das H-Kennzeichen lohnt sich also erst ab 650 ccm Hubraum). Außerdem gibt es spezielle Tarife der Oldtimer-Versicherer.
Nachteile
Um ein H-Kennzeichen zu bekommen, ist ein Oldtimergutachten nötig. Das Fahrzeug muss alle zwei Jahre zum TÜV, benzingetriebene Oldtimer, die ab dem 1.7.1969 zugelassen sind, auch zur AU.
Saisonkennzeichen

Saisonkennzeichen sind normale Kennzeichen, deren Gültigkeit auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt ist. Der erste und der letzte Monat dieses Zeitraumes sind rechts neben der eigentlichen Kennzeichennummer eingeprägt. Das Fahrzeug ist automatisch nur für diese Zeit angemeldet und außerhalb des Zeitraumes automatisch abgemeldet.
Vorteile
Saisonkennzeichen ersparen das ständige An- und Abmelden eines Oldtimers, der nur im Sommer gefahren werden soll. Man braucht also nicht unnütz Zeit auf der Zulassungsstelle zu verbringen und spart Gebühren. Die normale Kfz-Steuer wird nur für den Zulassungszeitraum gezahlt. Werden die Autos normal versichert, ist die Haftpflicht für viele Fahrzuege sehr niedrig. Grund ist die geringe Jahreslaufleistung, die Oldtimer in der Regel haben.
Nachteile
Das Fahrzeug darf außerhalb des Zulassungszeitraumes nicht auf öffentlichem Gelände abgestellt sein und schon gar nicht bewegt werden. Nicht jede Versicherung versichert das Fahrzeug nur für den Saison-Zeitraum, sondern verlangt die volle Jahresprämie. Es gibt keine steuerliche Erleichterung für Oldtimer mit Saisonkennzeichen.
Kurzzeitkennzeichen

Das Kurzzeitkennzeichen trägt seinen Namen völlig zu Recht, denn ab
Ausgabetag ist es nur fünf Tage lang gültig. Das im gelben Feld eingeprägte
Datum markiert den Tag, an dem das Kurzzeitkennzeichen abläuft.
Es ist der Nachfolger der alten "Roten Nummer" und darf wie diese nur
für Überführungs-, Probe- und Prüfungsfahrten genutzt werden.
Gerade für eine ausgiebige Probefahrt von abgemeldeten Oldtimern ist diese
Investition durchaus überlegenswert.
Dabei ist es der Zulassungsstelle egal, für welches Fahrzeug das Kurzzeitkennzeichen
ausgestellt wird. Benötigt werden eine spezielle Versicherungs-Doppelkarte
für Kurzzeitkennzeichen und die Ausweispapiere des Antragstellers bzw. eine
Vollmacht. Soll eine Überführungsfahrt ins europäische Ausland
stattfinden, empfiehlt sich eine vorherige Anfrage bei der Zulassungsstelle. Alles
in allem kostet das Kurzzeitkennzeichen etwa 100 Euro, allerdings verrechnen viele
Versicherungen die Gebühr bei Abschluss einer Versicherung.
Vorsicht ist geboten bei Überführungsfahrten aus dem Ausland nach Deutschland. In der Regel wird das Kurzzeitkennzeichen geduldet, ein Rechtsanspruch besteht allerdings nicht.
Ausfuhrkennzeichen

Ausfuhrkennzeichen werden an Fahrzeuge vergeben, die nicht nur vorübergehend ins Ausland gebracht bzw. überführt werden sollen. Benötigt wird auf jeden Fall eine internationale Versicherungsbestätigung (Haftpflicht). Außerdem muss das Fahrzeug verkehrssicher sein, eine gültige Betriebserlaubnis haben und bei der Zulassungsstelle vorgeführt werden. Ausfuhrkennzeichen sind maximal ein Jahr gültig, das Ablaufdatum ist rechts auf dem Schild auf rotem Hintergrund eingeprägt. Eine Steuerbefreiung ist für 3 Monate möglich, die Kosten hängen ab von der Dauer der Gültigkeit. Interessenten sollten sich auf jeden Fall vor Beantragung eines Ausfuhrkennzeichens bei ihrer Zulassungsstelle erkundigen.
Klebekennzeichen

Klebekennzeichen werden nur in Ausnahmefällen genehmigt. Und diese sind wirklich
extrem selten. Die zuständigen Zulassungsbehörden halten sich nur zu
gern an die DIN 74 069. Und die schreibt Größe und Material des Eurokennzeichens
genau vor.
Auch wenn das Klebekennzeichen manch einem Wagen gut steht in den meisten Fällen ist das Anbringen einer Kennzeichenhalterung zumutbar. Man muss schon sehr gute Argumente haben, um eine Ausnahmegenehmigung nach §70 StVZO zu erreichen.
Oder einen Jaguar E-Type besitzen. Bei diesem Fahrzeug ist ein unzumutbarer
Aufwand fürs Anbringen einer Kennzeichenhalterung noch am ehesten belegbar.
Entweder werden Blinker oder Kühllufteinlass vom Kennzeichen verdeckt.


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